Gedanken zur Malerei
Zuerst ist da eine Inspiration, die mein Herz berührt…sie ist das Fundament meines kreativen Prozesses.
Meine großformatigen Portraits sind das Resultat meiner inneren Auseinandersetzung mit der Biografie und der einzigartigen Persönlichkeit eines Menschen. Dieses erforschte Wissen fließt als farbiger Ausdruck der Emotionen in meine Werke ein. Ich male nicht nur das, was auf den ersten Blick erkennbar ist, mich interessiert die Geschichte hinter der äußeren Erscheinung eines Menschen.
Neben dem Studium der Freien Kunst schloss ich das Studium der Sozialpädagogik ab. Beeinflusst durch diese Erfahrungen, interessieren mich gesellschaftskritische Themen wie Weiblichkeit, Stärke, Resilienz und die Rolle der Frau im gesellschaftlichen Wandel. Lebenswege starker Frauen, werden zu lebhaften Portraits, die durch einen individuellen Stil zwischen Figuration und Abstraktion gekennzeichnet sind.
Für meine Bilderserie „Mut Stärke Resilienz – Lebenslinien außergewöhnlicher Frauen“ habe ich Frauen ausgewählt, die, aus meiner persönlichen Sicht, herausragende Lebensleistungen erbracht haben. Diese Leistungen gewinnen besonders dann an Bedeutung, wenn man sie im Kontext der zeitgeschichtlichen, sozialen und politischen Lebenssituation der jeweiligen Frau betrachtet.
Die Auszeichnung mit dem ersten Platz des Internationalen Kunstpreises „World Art Award 2023“ in der Kategorie POP ART, hat mich angespornt, mich auch mit diesem einzigartigen Kunststil weiter auseinanderzusetzen. Die ausdrucksstarken kräftigen Farben mit kontrastierender Wirkung und der "posterartige Stil" fließen in meine Pop Art-Werke ein. Ein Künstler der mich in dieser Stilrichtung immer wieder neu inspiriert, ist James Francis Gill.
Meine Landschaftsmalerei hingegen ist beeinflusst von der atemberaubenden Schönheit und den Farben der Natur, zu der ich regelmäßig zurückkehre, um mich neu inspirieren zu lassen. Die Begegnung mit der Natur wird verarbeitet und findet als abstrakte Form der Realität ihren Ausdruck in meinem kreativen Schaffensprozess.
Durch meine mehrjährige kunstpädagogische Tätigkeit in einer Rehabilitationsklinik für Frauen und Kinder habe ich erfahren dürfen, wie die Malerei und die intensive Beschäftigung mit den inneren Bildern, den Frauen und Kindern ihren Mut und ihr Selbstvertrauen (zurück-)geben kann. Die uneingeschränkte, bedingungslose Kreativität kann zu einer positiveren Selbstwahrnehmung, zu einer Stärkung der eigenen Ressourcen und damit zu einer Steigerung der eigenen Resilienz führen. Diese wichtige Erfahrung und die nachhaltige Auseinandersetzung mit diversen Stilmitteln und Kunstschaffenden haben mich auf meinem eigenen (künstlerischen) Weg entscheidend geprägt.
Die Malerei ist für mich ein Versuch, etwas Neues zu schaffen und ein Medium, welches Menschen miteinander in Kommunikation treten lassen kann. Das entstandene Bild steht dann den Wahrnehmungen der Betrachter völlig frei zur Verfügung. Diese müssen nicht deckungsgleich mit meiner Botschaft als Künstlerin sein, möglicherweise bleibt meine eigentliche Bildintention dem Betrachter sogar verborgen, stattdessen entstehen neue Interpretationen.
Der kreative Prozess stellt für mich eine Möglichkeit dar, äußere Impulse mit meinen eigenen inneren Wahrnehmungen und Bildern zu verbinden und diese durch verschiedenste gestalterischen Mittel und Techniken zum Ausdruck zu bringen.